Traeume-deuten - Buchstabe: - Traum:


Träume Deuten

1. Geschichte

Die Anfänge der Traumdeutung (Oneirologie) reichen sehr weit in die Geschichte zurück. So verschrieben sich bereits die antiken Völker der Ägypter, Griechen und Römer der sogenannten Oneirologie (griech. oneiros = Traum). Sie hielten ihre Beobachtungen und Auslegungen teilweise in eigenen Traumbüchern fest. In diesen Kulturen wurde den Träumen meist eine religiöse Bedeutung beigemessen. Träume wurden als Offenbarungen der Götter verstanden. Im antiken Rom war der professionelle Traumdeuter ein eigenes Berufsbild. Neben der theologischen Betrachtung wurde aber auch schon früh eine naturwissenschaftliche Sichtweise eingenommen. So sah Aristoteles den Traum als Tätigkeit der Sinne an, die mit den Empfindungen des Tages zusammenhängt. Der griechische Arzt Hippokrates deutete den Traum als Ausdruck beginnender körperlicher Veränderungen.

2. wissenschaftlicher Anspruch

Die Oneirologie bezeichnet eine Interpretation der Bilder, Handlungen, Gefühle und Symbole, die der Mensch in der nächtlichen Tiefschlafphase erlebt. Heute ist sie ein Teil der Psychoanalyse, die wesentlich auf die Ausführungen von Sigmund Freud zurückgeht. Für Freud war die Deutung von Träumen die "via regia", der Königsweg, ins Unbewusste. Die Sinnhaftigkeit der Auslegung von Träumen ist allerdings aus wissenschaftlicher Perspektive nicht ganz unumstritten. Psychologen und Schlafforscher sind uneinig bezüglich der Funktionen des Traums und vertreten teils unterschiedliche Ansätze hinsichtlich seiner Deutung. Aus physiologischer Perspektive kann man den Traum als "partiellen Wachzustand" des Gehirns verstehen, in dem beim Schlafenden Vorgänge ablaufen, die zum Träumen führen. In den Neurowissenschaften gibt es bislang noch keine Verfahren, mit denen man den Inhalt der Träume sehen kann. Messbar ist allerdings die Gehirnaktivität während des Schlafs.

3. Erfahrungen

Erfahrungen von Psychologen haben gezeigt, dass die Oneirologie zu wichtigen Erkenntnissen für den Träumenden selbst führen kann. Aus psychologischer Sicht können Träume nämlich die innersten Wünsche, Sehnsüchte und Ängste ans Tageslicht bringen. Der Psychoanalytiker Freud verstand alle Träume als Wunschträume. Da man im Schlafzustand nicht mit vollem Bewusstsein träumt, kann im Traum das Unterbewusstsein eigene, bislang latente Bedürfnisse, Interessen und Begabungen hervorbringen. Der Träumende hat somit die Möglichkeit, sich selbst besser kennenzulernen. In Träumen werden auch vergangene Erlebnisse und Gefühle verarbeitet. Sie bilden damit auch die Grundlage dafür, sich mit seiner Lebenssituation zu beschäftigen und diese gegebenenfalls zu überdenken. Die Auseinandersetzung mit den Träumen kann die Wahrnehmungsfähigkeit erhöhen und Selbstheilungskräfte in Gang zu setzen. Somit können Träume sowohl die Selbsterkenntnis fördern als auch eine reinigende Wirkung haben.

4. Bedeutung

Die latenten Wünsche und Bedürfnisse zeigen sich im Traum nur selten unverhüllt. Sie werden vielmehr durch Symbole und Bilder verschlüsselt. Ein Traum erscheint auf den ersten Blick oft als absurd, weil logische Zusammenhänge fehlen. Für den Träumenden ist somit die Bedeutung zunächst nicht erkennbar. Es bedarf also einer Interpretation der Trauminhalte. Die im Traum auftretenden Symbole, Bilder und Handlungen müssen erst entschlüsselt werden. Dies ist Aufgabe der Oneirologie. Es muss jedoch beachtet werden, dass Symbole mehrdeutig sein können und sich ihre Bedeutung damit nur schwer verallgemeinern lässt. Es ist daher eine individuelle Betrachtungsweise nötig. Die Traumsymbole müssen somit immer vor dem Hintergrund der jeweiligen Persönlichkeit und konkreten Lebenssituation des Träumenden analysiert werden. Erst dadurch kann Traumdeutung sinnvolle Erkenntnisse liefern!

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